Darmtherapie

Darmtherapie

Die Gesundheit beginnt im Darm.

Der Darm hat die Aufgabe, Nahrung aufzunehmen und gleichzeitig fremde Bakterien, Viren und Schadstoffe fernzuhalten. Dazu bedient er sich des körpereigenen Abwehrsystems (80% unseres gesamten Immunsystems befinden sich im Darm). Die Folgen sind oft Müdigkeit, Kopfschmerzen, Durchfall oder Verstopfung und vieles mehr. Normalerweise befindet sich der Darm in einem gesunden, natürlichen Gleichgewicht. Der Darm steuert etwa 80 Prozent des menschlichen Immunsystems und produziert verschiedene Vitamine wie K, B2, B12, Folsäure und Biotin.

Eine gesunde Darmflora besteht aus Billionen verschiedener Bakterien, von denen es zwischen 100 und 400 Arten gibt. Diese Bakterien bilden eine Barriere gegen Eindringlinge und stärken die körpereigene Abwehr. Das funktioniert aber nur, wenn die Darmflora im Gleichgewicht ist. Nach einer Antibiotikatherapie oder nach der Entfernung alter Amalgamfüllungen kann es beispielsweise zu gravierenden Störungen des Darmbioms kommen.

Therapierbare Beschwerden

BauchschmerzenBlähungenDepressive VerstimmungDurchfallHautproblemeInfektanfälligkeitJuckreizKopfschmerzLeistungsminderungMüdigkeitVerstopfung

Wie ist der Ablauf der Darmtherapie?

Die Ursa­che kann im Darm oder in ande­ren Orga­nen lie­gen. Viel­leicht sind es Schwer­me­tal­le, die jah­re­lang im Darm geschlum­mert haben, Pil­ze oder eine all­er­gi­sche Reak­ti­on. War­um das so ist, fin­den wir ger­ne gemein­sam her­aus, ver­spro­chen.

Je nach Befund wird eine maß­ge­schnei­der­te The­ra­pie ent­wi­ckelt, die sich auf die jewei­li­gen Ursa­chen kon­zen­triert. Bei einer Glu­ten­un­ver­träg­lich­keit steht die geziel­te Behand­lung im Vor­der­grund, bei einer Nah­rungs­mit­tel­all­er­gie wird zuerst die All­er­gie behan­delt und dann mit der Darm­sa­nie­rung begon­nen. Die Ober­bauch­or­ga­ne wer­den je nach Dia­gno­se behan­delt.

Wie lan­ge dau­ert die Darm­sa­nie­rung? Die Dau­er hängt vom Ergeb­nis der Darm­kei­m­un­ter­su­chung im Ein­zel­fall, den fest­ge­stell­ten Ursa­chen und der Mit­ar­beit des Pati­en­ten ab. Bei einer leich­ten Ver­schie­bung der Darm­flo­ra kann die Rei­ni­gung inner­halb weni­ger Wochen abge­schlos­sen sein. Wenn zusätz­li­che Ursa­chen behan­delt wer­den müs­sen, dau­ert es län­ger. Bei einem Leaky Gut Syn­drom kann die Behand­lung min­des­tens sechs Mona­te oder län­ger dau­ern, obwohl sich Sym­pto­me schon nach eini­gen Wochen ver­bes­sern kön­nen.

  • sie wan­delt bestimm­te Vit­ami­ne in eine ver­wert­ba­re Form um
  • trai­niert unser Abwehr­sys­tem
  • schützt vor Infek­tio­nen
  • bil­det wich­ti­ge Boten­stof­fe wie das Glückshormon Sero­to­nin
  • schützt vor Über­wu­che­rung von ande­ren krank­ma­chen­den Bak­te­ri­en und Pil­zen.

Meine Blutwerte sind doch super!

Stil­le Ent­zün­dun­gen, auch bekannt als “Silent Inflamm­a­ti­on”, sind schwer zu erken­nen und wer­den oft über­se­hen, da sie selbst in umfang­rei­chen Blut­un­ter­su­chun­gen nicht direkt ange­zeigt wer­den kön­nen. Sie sind im vis­ze­ra­len Fett­ge­we­be sowie an Orga­nen wie dem Her­zen, dem Darm und den Blut­ge­fä­ßen zu fin­den.
Die­se Art der Ent­zün­dung kann Über­ge­wicht und Fett­lei­big­keit ver­ur­sa­chen und mög­li­cher­wei­se eine Insu­lin­re­sis­tenz aus­lö­sen. Eine spe­zi­el­le Labor­tes­tung kann Hin­wei­se auf die­se Ent­zün­dungs­pro­zes­se lie­fern.

Des Guten zu wenig — es man­gelt an Spu­renel­men­ten? Wenn Ihr Ver­dau­ungs­in­halt den Dick­darm erreicht, haben Sie bereits etwa 80–95% Ihrer Nähr­stof­fe ver­daut und auf­ge­nom­men.
Die­ser Nähr­stoff­man­gel, zusam­men mit der kon­ti­nu­ier­li­chen Akti­vi­tät Ihres Immun­sys­tems, kon­trol­liert das Wachs­tum Ihrer gesun­den Bak­te­ri­en und kann deren Ver­meh­rung begren­zen. Dadurch besteht die Mög­lich­keit einer feh­ler­haf­ten Besied­lung des Darms, wodurch ein Zyklus ent­steht, der sich fort­set­zen kann.

Patho­ge­ne Kei­me wer­den mit­hil­fe spe­zi­fi­scher Mit­tel bekämpft, bevor die Darm­flo­ra mit phy­sio­lo­gi­schen Kei­men und pflanz­li­chen Mit­teln wie­der auf­ge­baut wird. Gemäß Befund könn­te z. B. bei einem Over­growth­syn­drom die Gabe von Bifi­do­bak­te­ri­en oder E. coli, die Dünn­darm­flo­ra ver­schlech­tern.
Neben der Darm­sa­nie­rung wird das Immun­sys­tem mit aus­ge­wähl­ten Natur­heil­ver­fah­ren unter­stützt. Auch die Ernäh­rung nimmt gezielt Ein­fluss auf eine gesun­de Darm­flo­ra.

Sie müssen Medikamente nehmen?

Die Durch­läs­sig­keit der Darm­schleim­haut kann durch Anti­bio­ti­ka, NSAR, Che­mo­the­ra­peu­ti­ka, Umwelt­gif­te, patho­ge­ne Bak­te­ri­en, Viren, Para­si­ten und eine ver­än­der­te Darm­flo­ra erhöht wer­den.
Wenn Sie fett­rei­che Mahl­zei­ten nicht mehr ver­tra­gen, könn­te dies dar­auf hin­wei­sen, dass Ihre Leber und Bauch­spei­chel­drü­se über­las­tet sind und mög­li­cher­wei­se Unter­stüt­zung benö­ti­gen. Es könn­te hilf­reich sein, die­se Rück­stän­de aus Ihrem Kör­per aus­zu­lei­ten.

Kei­ne All­er­gie ohne Darm­be­tei­li­gung. Es gibt Fäl­le, in denen all­er­gi­sche Sym­pto­me erfolg­reich mit Cor­ti­son und Anti­hist­ami­ni­ka behan­delt wur­den, aber die­se Behand­lung deckt die Sym­pto­me nur ab und löst nicht die zugrun­de lie­gen­de Ursa­che. Auch bei Nah­rungs­mit­tel­all­er­gien gibt es erfolg­rei­che The­ra­pie­an­sät­ze, die den Darm ein­be­zie­hen kön­nen. Stu­di­en haben Zusam­men­hän­ge zwi­schen Dia­be­tes und Par­odon­ti­tis, Arte­rio­skle­ro­se und Osteo­po­ro­se, Lun­gen­ent­zün­dung und neu­ro­lo­gi­schen Erkran­kun­gen auf­ge­zeigt.

Du reizt mich nicht mehr! Reiz­darm? SIBO (Small Intesti­nal Bac­te­ri­al Over­growth) ist ein häu­fig dis­ku­tier­tes The­ma in natur­heil­kund­li­chen Krei­sen. Es tritt auf, wenn sich Bak­te­ri­en im Dünn­darm in über­mä­ßi­ger Men­ge ansie­deln. Dies kann zu Sym­pto­men wie Durch­fäl­len, Reiz­darm­syn­drom und ande­ren Beschwer­den füh­ren, ins­be­son­de­re wenn kei­ne kla­re Ursa­che gefun­den wur­de und chro­ni­sche Darm­er­kran­kun­gen aus­ge­schlos­sen wur­den. SIBO bezeich­net somit eine Fehl­be­sied­lung im Dünn­darm.

Wenn das Problem eine Etage höher liegt…

Die Dia­gno­se von SIBO kann in der Tat her­aus­for­dernd sein, da Bak­te­ri­en, die nor­ma­ler­wei­se im Dick­darm vor­han­den sind, in den Dünn­darm gelan­gen und dort über­mä­ßig wach­sen. Die Pro­be­nah­me von Bak­te­ri­en aus dem Dünn­darm ist eben­falls schwie­rig, da sich die Bak­te­ri­en­ge­mein­schaf­ten tief in den Fal­ten des Dünn­darms ver­ber­gen kön­nen. Eine inva­si­ve Metho­de zur Dia­gno­se ist die Endo­sko­pie, bei der eine Son­de durch den Mund in den Dünn­darm ein­ge­führt wird, um eine Gewe­be­pro­be zu ent­neh­men und auf Bak­te­ri­en zu unter­su­chen.

Eine nicht-inva­si­ve Metho­de ist der Koh­len­hy­drat-Atem­test. Bei die­sem Test wird eine Dosis Lac­tu­lo­se-Zucker ein­ge­nom­men und anschlie­ßend wird der Was­ser­stoff­ge­halt im Atem gemes­sen. Ein erhöh­ter Was­ser­stoff­ge­halt im Atem nach der Ein­nah­me von Lac­tu­lo­se deu­tet auf eine mög­li­che Über­wu­che­rung von Bak­te­ri­en im Dünn­darm hin, was ein Hin­weis auf SIBO sein kann.

Was ist zu tun? 

Das Fazit ist, dass eine indi­vi­du­el­le The­ra­pie zur Darm­sa­nie­rung ent­schei­dend ist, um die zugrun­de lie­gen­den Ursa­chen effek­tiv zu behan­deln. Eine kom­pe­ten­te Anlei­tung und Dia­gno­se sind uner­läss­lich, um opti­ma­le Ergeb­nis­se zu erzie­len. Bei Fra­gen zur Darm­rei­ni­gung und Gesund­heit kom­men Sie ger­ne in mei­ne Sprech­stun­de.

Weitere Informationen

Mor­bus Crohn: Mor­bus Crohn ist eine chro­ni­sche ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kung, die jeden Teil des Ver­dau­ungs­trakts betref­fen kann. Typi­sche Sym­pto­me sind Bauch­schmer­zen, Durch­fall, Gewichts­ver­lust und Müdig­keit. Die Ent­zün­dung kann auch zu Kom­pli­ka­tio­nen wie Darm­ver­schlüs­sen, Fis­teln und Abs­zes­sen füh­ren.

Coli­tis ulce­ro­sa: Coli­tis ulce­ro­sa ist eben­falls eine chro­ni­sche ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kung, die sich haupt­säch­lich auf den Dick­darm und das Rek­tum kon­zen­triert. Sie ver­ur­sacht Sym­pto­me wie blu­ti­gen Durch­fall, Bauch­schmer­zen und Gewichts­ver­lust. Bei schwe­ren Fäl­len kann es zu Kom­pli­ka­tio­nen wie Darm­blu­tun­gen, Darm­per­fo­ra­tio­nen und toxi­schem Mega­ko­lon kom­men.

Reiz­darm­syn­drom (IBS): Das Reiz­darm­syn­drom ist eine funk­tio­nel­le Darm­er­kran­kung, bei der Sym­pto­me wie Bauch­schmer­zen, Blä­hun­gen, Durch­fall und Ver­stop­fung auf­tre­ten. Die­se Sym­pto­me kön­nen vari­ie­ren und wer­den oft durch Stress, bestimm­te Lebens­mit­tel oder hor­mo­nel­le Ver­än­de­run­gen beein­flusst. Es gibt kei­ne struk­tu­rel­len Anoma­lien im Darm, die das IBS erklä­ren wür­den.

Diver­ti­ku­li­tis: Diver­ti­ku­li­tis tritt auf, wenn Diver­ti­kel (klei­ne Aus­stül­pun­gen der Darm­wand) ent­zün­det oder infi­ziert wer­den. Typi­sche Sym­pto­me sind Bauch­schmer­zen (meist links­sei­tig im Unter­bauch), Fie­ber, Übel­keit, Erbre­chen und Ver­än­de­run­gen des Stuhl­gangs. Schwe­re Fäl­le kön­nen zu Abs­zes­sen, Darm­per­fo­ra­tio­nen und Sep­sis füh­ren.

Zöli­a­kie: Zöli­a­kie ist eine auto­im­mu­ne Erkran­kung, die durch eine Unver­träg­lich­keit gegen­über Glu­ten, einem Pro­te­in, das in Wei­zen, Gers­te und Rog­gen vor­kommt, ver­ur­sacht wird. Beim Ver­zehr von Glu­ten kommt es zu einer Ent­zün­dungs­re­ak­ti­on im Dünn­darm, was zu Sym­pto­men wie Durch­fall, Bauch­schmer­zen, Blä­hun­gen, Müdig­keit und Gewichts­ver­lust füh­ren kann. Die ein­zi­ge wirk­sa­me Behand­lung besteht dar­in, eine lebens­lan­ge glu­ten­freie Diät ein­zu­hal­ten.

Darm­krebs: Darm­krebs ist eine bös­ar­ti­ge Erkran­kung, die sich aus abnor­ma­len Zel­len im Dick­darm oder Mast­darm ent­wi­ckelt. Sym­pto­me kön­nen Blut im Stuhl, Ver­än­de­run­gen des Stuhl­gangs, Bauch­schmer­zen, Müdig­keit und uner­klär­li­cher Gewichts­ver­lust umfas­sen. Früh­erken­nung durch Scree­nings wie Kolo­sko­pie und Darm­spie­ge­lung ist ent­schei­dend für eine erfolg­rei­che Behand­lung und Hei­lung.

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