Wenn du Probleme mit deinem derzeitigen Proteinpulver hast, insbesondere mit Molkenprotein, das häufig im Sportbereich verwendet wird, könnte das an der enthaltenen Laktose liegen.
Menschen mit einer Laktoseunverträglichkeit können Verdauungsprobleme wie Blähungen und Bauchschmerzen erleben. Es könnte helfen, auf ein Proteinpulver umzusteigen, das laktosefrei ist, wie zum Beispiel pflanzliche Proteinquellen wie Erbsenprotein, Reisprotein oder Sojaprotein. Es ist auch ratsam, vor der Einnahme neuer Nahrungsergänzungsmittel oder Proteinpulver mit einem Arzt zu sprechen, insbesondere wenn du an Nahrungsmittelunverträglichkeiten leidest.
Eine gesunde Leber und funktionierende Nieren sind entscheidend für den Abbau von Aminosäuren. Bei kranken Menschen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion können Probleme im Eiweißstoffwechsel auftreten, da sie die Abbauprodukte nicht richtig entgiften oder ausscheiden können. Dennoch müssen sie ihren täglichen Eiweißbedarf decken.
Sportbegeisterte greifen manchmal zu Eiweißpulver, Shakes Riegeln. Meist ist das aber problematisch. Was ist zu beachten?
Sie versprechen sich davon bessere Trainingserfolge und mehr Muskelmasse? Doch viel hilft nicht immer viel — und eine unsachgemäße Verwendung sowie minderwertige Produkte können Folgen für die Gesundheit haben.
Die empfohlene tägliche Proteinzufuhr hängt von verschiedenen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körpergewicht, Muskelmasse, Aktivitätsniveau und Gesundheitszustand ab. Für die meisten gesunden Erwachsenen wird jedoch eine Proteinzufuhr von etwa 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag empfohlen. Das bedeutet, dass eine Person, die beispielsweise 70 Kilogramm wiegt, etwa 56 Gramm Eiweiß pro Tag benötigt.
Für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Schwangere, Stillende, ältere Menschen oder Personen, die intensiv Sport treiben oder sich von Verletzungen oder Operationen erholen, kann der Eiweißbedarf höher sein. In diesen Fällen kann eine individuelle Ernährungsberatung oder eine ärztliche Empfehlung hilfreich sein, um die optimale Proteinzufuhr zu bestimmen.
Eine ausgewogene Ernährung mit verschiedenen Eiweißquellen wie Fleisch, Fisch, Geflügel, Milchprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen deckt in der Regel den Eiweißbedarf.
Gemäß den D‑A-CH-Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr sollten gesunde Erwachsene im Alter von 19 bis 65 Jahren täglich etwa 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht konsumieren. Senioren, Kinder, Jugendliche und Sportler:innen benötigen möglicherweise etwas mehr, wobei letztere, die mehr als fünf Stunden pro Woche trainieren, eine Proteinzufuhr von 1,2 bis 1,7 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag benötigen, je nach Trainingsziel und ‑zustand.
Ein erwachsener Mann mit einem Gewicht von 80 Kilogramm und mehr als fünf Stunden Sport pro Woche würde etwa 96 bis 160 Gramm Eiweiß benötigen. Für Freizeitsportler in derselben Gewichtsklasse, die weniger als fünf Stunden pro Woche trainieren, genügen üblicherweise 64 Gramm Eiweiß täglich. Diese Menge kann in der Regel über die normale Ernährung erreicht werden, insbesondere wenn sie entsprechend gestaltet ist. Untersuchungen zeigen, dass die Deutschen im Durchschnitt bereits mehr als die empfohlenen 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht und Tag konsumieren.
Tofu (gegart) 16
Hähnchenbrust (ohne Haut) 32
Emmentaler (mind. 20% Fett i. Tr.) 34
Rote Linsen (gekocht) 8
Mandeln 21
Walnüsse 16
Quark (mind. 20% Fett i. Tr.) 14
Haferflocken 13
Quellen: Deutsche Gesellschaft für Ernährung, British Nutrition Foundation
Kohlenhydrate und Fette werden vor allem zu Energie verbrannt. Das Eiweiß liefert uns dagegen das Baumaterial für den Körper.
Der Abbau der Eiweiße und die dabei entstehenden Stoffe könnten die Leber oder Nieren überforden und die Nierenfunktion unter Umständen für einen längeren Zeitraum schädigen. Wenn du zu viel Eiweiß verzehrst, kann das zum Beispiel zu einer Gewichtszunahme, Nieren- und Leberschäden sowie Darmproblemen führen. Auch ein Ballaststoffmangel, Mundgeruch und ein gesteigertes Durstgefühl sind ein Hinweis für zu viel Eiweiß.
Durch das Mixen des Proteinpulvers im Shaker oder Mixer entsteht eine Emulsion mit Eiweißstrukturen und Lufteinschlüssen. So gelangt durch den Eiweißshake mehr Luft in den Magen-Darm-Trakt als durch andere Lebensmittel. Diese Luft kann Fürze verstärken.
Gut zu wissen! Das Eiweiß macht rund 20 % der Körpermasse aus. Etwa 15 % fallen auf das Fett im Fettgewebe, 5 % auf Mineralstoffe und die restlichen 60 % bestehen aus Wasser. Die genaue Körperzusammensetzung schwankt natürlich von Mensch zu Mensch. Das Eiweiß selbst ist aus den sogenannten Aminosäuren aufgebaut. Aminosäuren kann man sich wie kleine Bausteinchen vorstellen, die sich sehr kreativ miteinander verbinden lassen.
Eiweiße bestehen aus mehr als 100 Aminosäuren und werden aus insgesamt 20 verschiedenen Aminosäuren gebildet. Der Körper kann neun dieser Aminosäuren nicht selbst herstellen, daher müssen sie regelmäßig über die Nahrung aufgenommen werden.
Bevor eine Aminosäuren abgebaut werden können, muss die Aminogruppe abgespalten werden. Es entsteht aus erst einmal Ammoniak, ein ziemlich starkes Zellgift das schnell neutralisiert werden muss. Der Körper leitet Ammoniak ins Blut und die Leber wandelt es dort in ungiftigen Harnstoff um. Dieser Prozess ist energieintensiv und nutzt etwa ein Viertel der Energie, die durch Eiweißaufnahme gewonnen wird. Die Nieren filtern dann den Harnstoff aus dem Blut und scheiden ihn mit dem Urin aus, während sie gleichzeitig das Blut reinigen und regulieren.